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Aktuelles

Premiere der Filmfassung von „Die Ermittlung“ im Juli 2024

Unter der Regie von RP Kahl haben 60 Schauspielerinnen und Schauspieler „Die Ermittlung“ von Peter Weiss nach vierwöchiger Probenzeit für die Kinoleinwand umgesetzt. Zu der Verfilmung des Stücks ist ein Trailer veröffentlicht worden. Der Kinostart ist auf den 25. Juli 2024 angesetzt.

Medienberichte

Die Verwicklung, nach Motiven von Luigi Nono und Peter Weiss

In Die Verwicklung erforschen KGI: büro für nicht-übertragbare angelegenheiten die Grenzen des Verstehens und des Unbewussten. Inspiriert von Luigi Nonos musikalischen Arbeiten und Peter Weiss‘ dramatisiertem Oratorium des Auschwitz-Prozesses Die Ermittlung will Die Verwicklung bekannte Erzählungen von Geschichte stören und unsere Begriffe von Vergangenheit und Gegenwart, Schuld und Aufarbeitung irritieren.

Der Komponist Luigi Nono schuf durch elektronische Verfremdung historischer Dokumente Musik und forschte so nach einer nicht-sprachlichen Art der Darstellung des Unfassbaren. Der Autor Peter Weiss entwickelte aus Protokollen des ersten Auschwitz-Prozesses das dokumentarische Theaterstück Die Ermittlung. Auch ein Versuch, Dinge, für die es keine Sprache gibt, dennoch aus der Sphäre des Schweigens zu zerren.

In Die Verwicklung greift KGI Nonos Suche nach einer anderen, nicht-sprachlichen Art der Darstellung auf. Basierend auf Die Ermittlung verdichten sie hunderte von Zeug:innenaussagen zu einem musikalischen Oratorium, das versucht, Ungesagtem, Nicht-Dokumentiertem auf die Spur zu kommen und uns in Lücken blicken zu lassen.

Lesung mit Sharon Dodua Otoo und Podiumsgespräch über Otoos Texte

Freitag, 26. April 2024, 18.30 Uhr Kulturhaus Babelsberg, Karl-Liebknecht.-Str, 135, 14482 Potsdam (S-Bahn Babelsberg)

Eine Veranstaltung der Internationalen Peter Weiss Gesellschaft (IPWG),

Lesung mit Sharon Dodua Otoo und Podiumsgespräch über Otoos Texte und die Diskussion um den Peter Weiss-Preis der Stadt Bochum mit Fatma Aydemir, Maryam Aras (beide Mitglieder der Jury des Peter Weiss Preises) und Michael Hofmann (IPWG); Moderation: Arnd Beise (IPWG).

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Die Berlinale wird Kahls Verfilmung von Weiss‘ „Die Ermittlung“ nicht zeigen

Regisseur R.P. Kahls Verfilmung „Die Ermittlung“ nach einem Theaterstück von Peter Weiss, die den ersten Auschwitz-Prozess in Frankfurt behandelt, wird trotz ihrer großen Aktualität von der Berlinale überraschend nicht gezeigt, wie die Tageszeitung Welt berichtet. Anders als zunächst geplant wurde der Film nicht in das finale Festivalprogramm aufgenommen. Regisseur Kahl wurde mitgeteilt, dass im diesjährigen Programm bereits ausreichend Filme über den Holocaust vertreten seien. Das Berlinale-Leitungsduo Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek würdigte den Beitrag des Films zur deutschen Geschichte, kreideten dem Film aber mangelnde künstlerische Originalität und Überlänge an.

Nähere Informationen

Sharon Dodua Otoo im Gespräch mit Jon Cho Polizzi

Im Rahmen einer „Autor:in-trifft-Übersetzer:in“-Veranstaltung wird sich am Donnerstag, dem 7. März 2024 um 18:30 Uhr die britisch-deutsche Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo auf Zoom mit ihrem talentierten Übersetzer Jon Cho Polizzi austauschen. Es geht um Otoos Roman Adas Raum (Ada’s Room/Ada’s Realm), um Humor, Berliner Schnauze und Politik in der Sprache und Literatur. Die Veranstaltung ist kostenfrei, findet in englischer Sprache statt und wird simultan in die britische Gebärdensprache übersetzt von Involve. Weitere Informationen hier

Lesung in Frankfurt a. M.: Peter Weiss‘ „Meine Ortschaft“ (Auschwitz 1965)

Sonntag, 18. Februar 2024, 11 Uhr – Club Voltaire, Frankfurt a. M.
Peter Weiss: „Meine Ortschaft" gelesen von Edgar M. Böhlke
 
Peter Weiss hat den Auschwitz-Prozess von 1963–65 in Frankfurt intensiv begleitet und ihm in seinem
Theaterstück „Die Ermittlung" ein Denkmal gesetzt.
In dieser Zeit besuchte er Auschwitz. Der Text „Meine Ortschaft" erschien zuerst 1965 in der Anthologie
„Atlas, zusammengestellt von deutschen Autoren" im Verlag Klaus Wagenbach. Statt über Stockholm, wo
er schon lange lebte, schrieb er über Auschwitz: „Ein Ort, für den ich bestimmt war und dem ich entkam".
 
In die Lesung eingefügt werden Fotografien, die
Bernd Löser (AG FotoGesellschaft) bei einem Besuch
der Gedenkstätte Auschwitz machte.
 
Moderation: Dr. Manfred Wittmeier
Business Crime Control e.V. und KunstGesellschaft e.V. in Kooperation mit dem Club Voltaire
 
Teilnahmebeitrag 5/1 Euro
 

Hinweise 2023

Stellungnahme der IPWG zu den Vorgängen um die Verleihung des Peter Weiss-Preises der Stadt Bochum 2023

Mit Befremden und Sorge sieht die IPWG die Diskussion um die designierte Peter Weiss-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo. Wir gratulieren der Jury für ihre Entscheidung, die Verfasserin des grandiosen Romans Adas Raum aus dem Jahre 2021 auszuzeichnen, der ganz im Sinne von Peter Weiss als ein Musterbeispiel einer „Ästhetik des Widerstands“ angesehen werden kann. Otoo verbindet in ihrem epischen Meisterwerk Geschichten über die Unterdrückung von Frauen mit antikolonialen Perspektiven sowie mit einer eigenwilligen Thematisierung des Nationalsozialismus. Die Verwendung einer komplexen Dingsymbolik erhöht den ästhetischen Reiz des Romans, der als ein exemplarisches Modell postmigrantischen Erzählens in deutscher Sprache gelten kann.

Umso vehementer kritisiert die IPWG, wie eilfertig Otoo von offizieller Seite – auf alleiniger Grundlage eines tendenziösen Online-Artikels – wegen einer vor längerer Zeit geleisteten Unterschrift unter eine pro-palästinensische Petition als Preisträgerin in Frage gestellt wurde. Peter Weiss, nach dem der Preis der Stadt Bochum benannt wurde, hat sich in seinem Werk eindringlich mit dem Nationalsozialismus und dessen Fortleben befasst; er hat seine unverbrüchliche Solidarität mit Israel als Heimstatt der Juden betont, gleichzeitig aber die konkrete Politik verschiedener israelischer Politiker zu mehreren Gelegenheiten kritisiert. Wir sind uns nicht sicher, ob Peter Weiss selbst unter den aktuellen Diskursbedingungen eine Chance gehabt hätte, den Peter Weiss-Preis zu erhalten.

Hinweise 2022

Sonderausgabe der Zeitschrift „New German Critique“

Aus Anlass des Erscheinens der englischen Übersetzung des zweiten Bandes von Peter Weiss‘ Die Ästhetik des Widerstands bei Duke University Press haben Kai Evers, Julia Hell und Seth Howes im November 2022 eine Sonderausgabe der Zeitschrift „New German Critique“ herausgegeben, die neue, an aktuellen Fragestellungen orientierte Lesarten des Romans bietet.

Nähere Informationen

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Gunilla Palmstierna-Weiss ist tot

Die Internationale Peter Weiss-Gesellschaft trauert um Gunilla Palmstierna-Weiss. Wie die schwedische Tageszeitung Dagens Nyheter berichtet, ist die schwedische Bühnenbildnerin, Kostümgestalterin und Keramikerin Gunilla Palmstierna-Weiss verstorben. Sie war 94 Jahre alt. Gunilla Palmstierna-Weiss‘ Karriere als Bühnenbildnerin und Kostümdesignerin begann mit der legendären Premiere von Peter Weiss‘ „Marat/Sade“ am Schillertheater Berlin 1964. Von 1964 bis zu seinem Tod 1982 war sie mit dem deutsch-schwedischen Autor, Maler und Filmemacher Peter Weiss verheiratet. Sie trat in Weiss‘ Filmen auf und gestaltete Bühnen und Kostüme für seine Dramen. 

Hinweise 2021

Prozess Auschwitz – Theater+ Film

Preview am 18. November 2021 um 20.00 Uhr im Gallustheater Frankfurt a. M., Kleyerstr. 5

Die Überlebenden der Vernichtungslager hatten die Bürde des Erlittenen für ihr weiteres Leben zu tragen. Der Frankfurter Auschwitz-Prozess zwang die ZeugInnen, sich dem Prozess des Erinnerns, des Berichts, der Befragung in öffentlicher Verhandlung auszusetzen. Wir nutzen die Protokolle des Prozesses, konzentrieren uns aber auf die unterschiedlichen Formen des Erinnerns: Erinnern als Rekonstruktion, fragmentierte und zerstörte Erinnerung, abgewehrte, verformte Erinnerung, Bilder ohne Sprache, scheiternder Sprechversuch. 

Hinweise 2020

Der Chronist der „Weltkomödie“ und seine Beziehungen zu Peter Weiss

In memoriam Christoph Meckel

Wie Peter Weiss hat auch Christoph Meckel sowohl als Autor wie auch als bildender Künstler gearbeitet. Beide kannten und schätzten sich. Während aber Weiss nach seiner Phase als Bildkünstler nicht mehr schrieb, hat Meckel beides stets parallel betrieben.

Hinweise 2019

Otobong Nkanga erhält den Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum

Die nigerianische Künstlerin Otobong Nkanga erhält den mit 15 000 Euro dotierten Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum. In einer Mitteilung hob die Jury hervor, die 1974 geborene Fotografin, Performerin, Plastikerin und Autorin begreife ihre künstlerisch-anthropologischen Studien als den ganzen Menschen umfassende, konkrete Untersuchungen. Der Preis wird am Sonntag, dem 15. Dezember 2019 im Kunstmuseum Bochum verliehen.